Sein Leben in Kürze

15. April 1888 Hermann Köhl kommt als zweites von acht Kindern der Offiziersfamilie Köhl in Neu-Ulm zur Welt


1907 Abitur am Realgymnasium in Augsburg, danach Fahnenjunker im Württembergischen Pionierbataillon in Ulm


1914-1918 Erster Weltkrieg. In den Vogesen, unterdessen Leutnant, erhält Köhl eine schwere Verwundung und wird für die Fußtruppe untauglich. In Böblingen bei der Fliegertruppe schafft er innerhalb von drei Tagen den Flugschein, wird wenig später Hauptmann und Kommandeur eines Bombergeschwaders. Vor Paris wird er, Träger des Ordens „Pour le mérite", abgeschossen und gerät in Gefangenschaft


02.09.1919 Nach mißglückten Versuchen, als Arbeiter verkleidet, gelingt ihm die Flucht aus dem Gefangenenlager bis zur schweizerischen Grenze


1920 Kompaniechef im 13. Infanterieregiment in Ludwigsburg


1922 heiratet Köhl die Fabrikantentochter Elfride Feierabend


1926 Gründung der Deutschen Lufthansa AG, Hermann Köhl wird ihr erster Nachtflugleiter
06./07. Juni 1927 erwartet er in Berlin die Ozeanüberquerer von West nach Ost Chamberlin und Levine, da reift in ihm der Entschluß, den Nordatlantik von Ost nach West zu überfliegen


14. August 1927 Von Dessau aus starten zwei Junkers W33, die „Europa" und die „Bremen" mit dem Ziel New York. Die „Bremen", mit Hermann Köhl am Steuerknüppel, kommt gerade bis Irland, die „Europa macht schon über der Nordsee kehrt


27. März 1928 Hermann Köhl gibt nicht auf. Am Steuerknüppel der „Bremen" fliegt er nach Irland.


12. April 1928 Früh morgens berichtet die British Broadcasting Corporation, um 5:28 Uhr seien Köhl, von Hünefeld und Major Fitzmaurice vom irischen Flughafen Baldonnel gestartet. 36,5 Stunden kämpft das Trio. Über der dem Festland von Labrador vorgelagerten Insel Greenly Island gelingt Köhl auf einem zugefrorenen See die schwierige Landung


18. Juni 1928 Mit der „Columbus" kehren die Flugpioniere nach Deutschland zurück. Hinter ihnen liegen viele Empfänge und Ehrungen, ein unbeschreiblicher Jubel der Bevölkerung in den USA und Kanada. Hermann Köhl wird Ordensritter, Ehrendoktor der Universität Braunschweig und Ehrenbürger mehrerer Städte


30. Juni 1934 Er weilt in Tirol und entgeht beim Röhm-Putsch der Liquidation durch die Nationalsozialisten.


1935 Es kommt zum totalen Bruch zwischen Köhl und den Nationalsozialisten. Er zieht sich in den Heimatort seiner Mutter, Pfaffenhofen an der Roth, zurück
07. Oktober 1938 Im Nymphenburger Krankenhaus in München erliegt der Ozeanflieger seinem Nierenleiden.


11. Oktober 1938 Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und militärischen Ehren wird Hermann Köhl in seinem Heimatort Pfaffenhofen a. d. Roth beerdigt.